Der Handballer der SG Ratingen geht als Gruppensieger mit Mazedonien in die Zwischenrunde.
Von André Schahidi
Ace Jonovski (Nummer 9 auf dem Bild) versteht gar nicht, was die Leute wollen. "Da kriege ich Glückwünsche, dass wir gegen Deutschland einen Punkt geholt haben", sagt der Abwehrchef der SG Ratingen - und der mazedonischen Nationalmannschaft, die bei der Handball-Europameisterschaft in Zagreb gerade 25:gegen die deutschen Favoriten gespielt hat.
"Eigentlich haben wir aber einen Punkt verloren. Wir hatten in den letzten Sekunden noch einen freien Wurf, den Silvio Heinevetter leider gehalten hat."
Unzufrieden ist Jonovski aber nicht. "Ganz im Gegenteil. Wir gehen als Gruppensieger in die Zwischenrunde. Vor Deutschland. Damit hätte vorher keiner gerechnet. Natürlich wäre es besser gewesen, vier Punkte mitzunehmen statt drei, aber ich bin sehr zufrieden." Zurecht. So stark hatte die Mazedonier schließlich keiner auf dem Zettel. Außer die Mazedonier selbst. "Wir wissen ja, was wir können", betont Jonovski. "Unsere Mannschaft hat viel Qualität."
Das Spiel gegen die Deutschen beinhaltete für Jonovski noch eine Schrecksekunde - nach einem Zweikampf ging er zu Boden, hielt sich das Knie. Und war für den Rest des Spiels draußen. "Es muss wirklich schmerzhaft sein, damit ich nicht mehr weiterspiele", sagte Jonovski.
Zur Party abends in einer mazedonischen Bar in Zagreb war er trotzdem wieder halbwegs fit. "Wir haben da den Gruppensieg ein wenig gefeiert", sagt Jonovski. Zusammen mit Bastian Schlierkamp und einigen weiteren Spielern und Funktionären des Löwenrudels, die extra für Jonovski nach Kroatien gereist waren.
Am nächsten Tag kam dann auch die medizinische Entwarnung. Und so ist Jonovski ab Sonntag wieder dabei, wenn es in der Zwischenrunde gegen Spanien, Dänemark und Tschechien geht. Die Punkte aus der Vorrunde werden mitgenommen, und so sind die Mazedonier nun mit drei Punkten Erster. "Wir können noch viel erreichen", sagt Jonovski. Doch dafür brauchen seine Mazedonier noch ein paar Siege. Mit ihm als Abwehrchef.
Quelle: RP